Die Verlängerung der Vegetationsperiode und die vermehrten, längeren Extreme bringen einige Veränderungen. Folglich ist ein etabliertes Nutzungs- und Düngungsmanagement zu hinterfragen und allenfalls anzupassen.
Früh düngen, früh schneiden
In der Talzone sind bereits angedüngte Kunst- und Dauerwiesen häufig dicht und in der Tendenz weiter in der Entwicklung als noch vor Jahren. Dazu beigetragen hat häufig auch die Einwinterung eines hohen Bestands. Infolge der für die Jahreszeit milden Temperaturen und des erhaltenen pflanzenverfügbaren Stickstoffs (Nitrat, Ammonium) sind diese grasbetonten Wiesen weit entwickelt. Sie sollten sinnvollerweise bei guten Bedingungen bereits frühzeitig im März siliert werden. Bei einer anschliessenden grossen Güllegabe sollte ein «zweiter» ertragreicher Folgeschnitt mit bester Qualität zu erzielen sein.
Verdünnen, separieren
Eine frühe erste Nutzung bringt mehr Flexibilität und weitere Vorteile. Ackerunkräuter und das Gemeine Rispengras werden vor der Blüte geschnitten und können nicht versamen. Für weitere erfolgreiche Schnitte sollte der Schnitthöhe und dem Düngungsmanagement Beachtung geschenkt werden. Mit einer guten Verdünnung oder separierter Gülle lässt sich bereits einiges erreichen. Weiter sollten das Schnittintervall und die Düngung der Grosswetterlage angepasst werden.
Vor allem Naturwiesen, die trockenheitsanfällig sind – sprich in den letzten Jahren nur noch bedingt raigrasfähig waren –, haben in den letzten zwei Jahren gelitten. Vor allem im letzten Jahr sind diese lückiger geworden. Häufig sind die Lücken letzten Sommer mit Hirsearten und Löwenzahn gefüllt worden. Teils sind Übersaaten im Herbst infolge des trockenen Septembers nicht gut aufgelaufen. Weiter kämpfen viele noch mit Spurschäden aus dem letzten Frühling. Sind wenig gute Gräser vorhanden, werden die Lücken im Frühling häufig von weiteren Lückenfüllern wie z. B. Ehrenpreis gefüllt, wodurch die Tragfähigkeit der Grasnarbe weiter abnimmt. Dort sind Pflegemassnahmen angezeigt.
Schneller sein als die Konkurrenz
Allfällige Übersaaten sollten bereits erfolgt sein oder jetzt erfolgen, bevor die Konkurrenz noch grösser wird. Dafür sind schnell wachsende Arten wie Raigräser im Frühling besser geeignet als langsam auflaufende, trockenheitstolerante Arten wie Knaulgras, Rohrschwingel und Wiesenrispengras. Diese sollten besser im September übersät werden. Weitere Informationen zu Bestandsveränderungen finden Sie in der April-Ausgabe vom Fachmagazin «die grüne»: «Bestandsveränderungen erkennen, analysieren und handeln».